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17.09.2024

Woche der Wiederbelebung

Fünfteilige Serie zur „Woche der Wiederbelebung“, die vom 16. bis 22. September 2024 stattfindet

Teil 1: Laien-Reanimation kann Leben retten

„Jeder kann helfen. Es ist ganz einfach. Man muss nur ‚Prüfen. Rufen. Drücken‘ – das ist die Botschaft der Kampagne „Ein Leben Retten. 100 Pro Reanimation“, die auch wieder das Motto der diesjährigen Woche der Wiederbelebung ist. Alles, was zur Laien-Reanimation benötigt wird, sind zwei Hände. Die wichtigste Botschaft von Landrat Dr. Zwicker und Hanjo Groetschel, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Kreises Borken, lautet daher: „Sie können dabei nichts falsch machen. Alles ist besser, als nichts zu tun!“ Wichtig ist, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit den Schritten „Prüfen – Rufen – Drücken“, die lebensrettend sein können, vertraut machen.

Und so funktioniert die Laien-Reanimation:

  1. Prüfen: Zuerst ist zu prüfen, ob der Betroffene normal atmet und ansprechbar ist.
  2. Rufen: Danach folgt der Notruf über die 112. Wichtiger Hinweis: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreisleitstelle leiten die Anrufenden durch die Reanimation und geben ihnen wichtige Hinweise.
  3. Drücken: Anschließend sollte sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden. Diese sollte bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Hierfür legt man die Hände zwischen die Brustwarzen des Betroffenen und drückt den Brustkorb 100 bis 120-mal in der Minute bei Erwachsenen fünf bis sechs Zentimeter tief ein. Tipp: Bekannte Lieder wie „Stayin´Alive“, „Highway to Hell“ oder „Atemlos durch die Nacht“ können dabei helfen, die erforderliche Frequenz für die Herzdruckmassage zu halten.

Zusätzlich kann eine Mund-zu-Mund Beatmung durchgeführt werden. Dies sollte aber nur umgesetzt werden, wenn die Ersthelferin oder der Ersthelfer sich dazu in der Lage fühlt. Meist reicht die alleinige Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes aus, um ein Leben zu retten, da im Regelfall der noch im Blut vorhandene Sauerstoff für einige Minuten ausreicht. „Die Herzdruckmassage ist die Pflicht, die Mund-zu-Mund Beatmung die Kür“, erklärt Hanjo Groetschel. Natürlich gebe es aber immer Ausnahmen von der Regel: Bei Kleinkindern, Ertrunkenen und bei deutlich verzögertem Eintreffen des Rettungsdienstes sollte aufgrund des dann eintretenden Sauerstoffmangels möglichst auch immer beatmet werden.

Für eine konkrete Weiterbildung im Bereich Laien-Reanimation ist ein Erste-Hilfe-Kurs die richtige Anlaufstelle. Das Wissen rund um den umfassenden Bereich „Erste Hilfe“ sollte in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden. Dafür können sich Bürgerinnen und Bürger beispielsweise an die anerkannten Hilfsorganisationen in der Region wenden.

Teil 2: Strukturierte Notruf-Abfrage

In einem Notfall zählt jede Sekunde. Ziel ist daher, dass Disponentinnen und Disponenten in der Leitstelle schnellstmöglich die richtigen Rettungsmittel zum Notfallort entsenden können. Aus diesem Grund arbeitet die Kreisleitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Borken mit einer sogenannten „Strukturierten Notruf-Abfrage“. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden der Leitstelle nach dem Motto „wir fragen, sie antworten“ arbeiten. Die Disponentinnen und Disponenten stellen in einer festen Reihenfolge Fragen an die Notrufenden, um so möglichst schnell zu erfahren, welcher Notfall vorliegt und damit einhergehend festlegen zu können, welche Rettungsmittel zu welchem Ort entsendet werden müssen. Gerade in schwierigen Situationen ist so sichergestellt, dass keine wichtigen Informationen vergessen werden.

Dieses Verfahren hat im Wesentlichen zwei große Vorteile: Auf der einen Seite nimmt es Menschen, die häufig in Panik sind, die Angst, möglicherweise wichtige Informationen bei ihrem Notruf zu vergessen. Auf der anderen Seite erhalten die Disponentinnen und Disponenten die dringenden Informationen zuerst, um so schnelle Hilfe zu gewährleisten. Die strukturierte Notruf-Abfrage bietet daher eine praxisnahe und wertvolle Unterstützung, um Anrufende strukturiert, schnell und sicher durch die notwendigen Fragen bei einem Notruf zu leiten.

Zum Hintergrund: Woche der Wiederbelebung

Um verstärkt das Thema „Wiederbelebung“ in das Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, berichtet die Fachabteilung Rettungsdienst des Kreises Borken in einer fünfteiligen Serie im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“ vom 16. bis 22. September: Sowohl in den Printmedien und auf der Internetseite www.kreis-borken.de  als auch in den Sozialen Medien auf den Kanälen des Kreises Borken (Facebook, Instagram und X) gibt es jeden Tag hilfreiche und interessante Informationen aus dem Themenfeld „Wiederbelebung“.