STOLPERSTEINE - Familie Sander
In Isselburg waren die Sander eine bekannte Familie. Einige ältere Isselburger Bürger kennen die Kinder evtl. noch.
Anhand von zum Teil im Archiv gefundenen Unterlagen soll über das Leben der beiden überlebenden Geschwister Helmut und Liesel Sander nach der Befreiung berichtet werden.
Die Aufzeichnung über Liesel Sander entstammt den Unterlagen der Sammlung Friedrich Stege:
Liesel Sander, geboren am 3.3.1925 in Isselburg, wurde mit ihrem Bruder Kurt, geboren am 12.6.1927 in Isselburg, nach der Reichspogromnacht (9./10.11.1938) am 5.12.1938 von einer Bekannten ihres Onkels, Sally Sander, in die Niederlande geholt.
Er lebte bereits mit seiner Frau Frieda, geborene Teroch, in Arnheim. Die Brüder Herbert und Walter Sander wurden Mitte Dezember 1938 ebenfalls von einer Bekannten des Onkels, Sally Sander, in die Niederlande geholt. Zunächst lebten die Geschwister Sander in einem jüdischen Kinderheim. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in die Niederlande wurden sie auf jüdische bzw. niederländische Familien verteilt. Liesel und Kurt Sander kamen zu Familien in Osterbeek bei Arnheim. Das war im Jahre 1942. Während Liesel eine Razzia unbeschadet überstand, wurde ihr Bruder Kurt mit seinen "Gasteltern" in das KZ Westerbork/NL deportiert. Von dort aus wurde er in das KZ Sobibor gebracht.
Glück für Liesel Sander
Liesel Sander war von der Familie Beumer aufgenommen worden. Diese versteckte Liesel bis zum Kriegsende bei Freunden und Verwandten in den Niederlanden. So überlebte Liesel Sander den Holocaust.
Nachdem sie ihren Bruder Helmut, 1946, in Megchelen/NL getroffen hatte, wanderte sie 1947 von den Niederlanden nach Palästina/Israel aus. In Israel heiratete sie M. Bollegraf. Heute lebt Liesel mit ihrem Mann und drei Töchtern in Israel.